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Reittour in der Österreichischen Bergwelt

Endlich wieder in den Bergen

Ich besuchte meine liebe Freundin Anika im Juli 2019 in Innsbruck wo sie momentan studiert. Hingekommen bin ich übrigens für schmales Geld mit dem Österreichischen Nachtzug, Nightjet, von Köln nach Innsbruck in nur 12 Stunden! Schon allein die Fahrt in die immer hügeliger und bergigere Region ist ein tolles Erlebnis. Endlich in Innsbruck angekommen, haben wir die Stadt erkundet, lecker gegessen und uns treiben lassen. Auch wollten wir Kraft tanken für unsere morgige Aktion: Eine Reittagestour durch die Bergwelt auf Islandpferden! Ok wow, perfekter konnte es einfach nicht sein. Anika und ich haben uns im Stall vor vielen Jahren kennegelernt, und die Liebe zu den Tieren und dem Sport ist ein starkes Band das uns bis heute verbindet.

“Wir reiten nach Mordor!”

So zumindest könnte man meine Gefühle und Eindrücke zu unserer Reittour im Österreichischen Kühtai am ehesten beschreiben. Schon der Weg um den Stall zu erreichen war abenteuerlich. Frühmorgens machten wir uns mit unserem Mietwagen (ganz unkompliziert über Drivey gemietet, das sind Privatleute die ihre Autos vermieten) auf den Weg. Je höher wir in die Berge fuhren, desto nebeliger wurde es. Irgenwann bestand die Außensicht aus einer weißen Wand, und wir haben tatsächlich NICHTS MEHR gesehen. Es war super anstregend und auch gruselig, als uns dann auch noch eine der Almkühe gemählich fast vors Auto lief, wurde es mir zu viel und lauthals verkündete ich zu meiner Freundin: “Bei dem Wetter gehen wir nirgendwohin, erst Recht nicht auf ein Pferd!” Endlich bei dem Stall angekommen lichtete es sich langsam, und unser Reitführer und Besitzer der Isländer versicherte uns, dass heute noch ein toller sonniger Tag werden würde. Also gut. Ich lasse mich ja gern überzeugen. Und WOW. Der Tag wurde tatsächlich ganz und gar wunderbar. Ich möchte behaupten er wurde zu einem der schönsten in meinem Leben.

Ich lasse nun Fotos für sich sprechen:

Meine Gefühle änderten sich minütlich von: “krass so muss es in Neuseeland aussehen”, über “endlich fühle ich mich wie Heidi in der Schweiz” zu, “ok so stelle ich mir einen Fluss in der Mongolei vor”. Einen kleinen weiteren Einblick in meine Gefühlswelt folgt:

Darum lebe und reise ich

Ich ließ meine Augen über das Tal schweifen, neben mir floss ein kleines Bächlein, rechts und links thronten majestätisch die hohen Berge und immer wieder ritten wir an kleinen, eisblauen und klaren Gebirgsseen vorbei, die gesäumt waren von bunten Bergblumen. Aufeinmal hörte ich Hufgetrappel hinter uns, eine Herde von freien Haflingern entdeckte unsere kleine Reisegruppe und kam begeistert auf uns zugetrabt. Ich erkannte Stuten mit ihren Fohlen und auch einige übermütigen Jährlinge waren dabei, die besonders neugierg waren uns und unsere Pferde kennenzulernen. Die Herde folgte uns in einigem Abstand und ich konnte sie gut beobachten. Sah wie die Jährlinge wild miteinander spielten, und die Fohlen immer wieder nach ihren Müttern sahen. Aufeinmal stob die Herde im Galopp zurück. Ich merkte wie mein Herz leicht wurde und meine Augen sich mit Tränen füllten. Ich lächelte und empfand unsagbar tiefe Dankbarkeit. Jetzt genau in diesem Moment hier sein zu dürfen war ein Geschenk. Hier in dieser atemberaubenden Natur sein zu dürfen, meine liebsten Tiere wild und tatsächlich frei in ihrer Umgebung zu erleben.

Dies sind die Momente warum ich reise. Dies sind die Momente warum wir Menschen, meiner Meinung nach, auf dieser Erde sind. Um uns verbunden zu fühlen. Uns als Teil etwas viel Größerem zu fühlen und zu begreifen als wir selbst jemals sein können oder erfassen können. Aber manchmal haben wir Menschen Glück, und wir erleben Momente in der Natur, Momente mit anderen Menschen oder Momenten mit Tieren die uns einen Herzschlag lang diese Verbundenheit fühlen lassen.

Falls du nun auch Lust bekommen hast diese Tour zu reiten dann habe ich hier nun die Eckdaten für dich zusammengefasst:

Die Reittour Fakten

Tourenanbieter : Isi Rider

Standort: Gestartet wird in Kühtai bei dem Stall. Von Innsbruck braucht ihr knapp 45min bis 60 min mit dem Auto hierher. Man kommt auch mit den Öffentlichen hierher. Fragt den Besitzer des Stalles ob er euch bei der nächstgelegenen Bus Station abholen kommt. Ich schaue auf Reisen hier meine Öffi Optionen an.

Touren: unterschiedlicher Länge und Schwierigkeit, wir hatten die Tagestour für Fortgeschrittene gebucht und haben 120€ pro Person gezahlt. Geritten wird ausschließlich im Schritt.

Pferde: in dem Stall wird ausschließlich auf Islandpferden geritten, diese sind extrem trittsicher, top gepflegt, freundlich und wohlerzogen

Mitnehmen: Sonnecreme, Wasserflasche, Warme und winddichte Jacke, Bargeld für das Mittagessen auf der Almhütte –> denkt wirklich ans Eincremen, mein Gesich war eine Tomate nach dem Tag (typischer Berg Anfängerfehler :D)

Und immer drank denken: “Wherever you go- go with all your heart” <3